Johann Anton Falger
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Ort: 6652 Elbigenalp
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Beschreibung

Zu den wohl bedeutendsten Persönlichkeiten, die aus dem Lechtal stammen, gehören mit Sicherheit Anton Falger, der "Vater des Lechtales", wie er genannt wird.

Johann Anton Falger wurde am 9. Juli 1791 in Elbigenalp geboren. Er sollte wie sein Vater den Beruf des Bäckermeisters, Fuhrmannes und Bauern ausüben.

Falger interessierte sich jedoch für die Kunst, und so kam er schließlich als Malerlehrling zu Karl Selb aus Stockach, der ihn ausbildete.

Im Jahre 1808 zogen Selb und Falger nach München, wo Anton als Zögling in die Akademie aufgenommen wurde.

Der Aufenthalt war aber auf Grund der politischen Verhältnisse (Sturmjahr 1809) von kurzer Dauer und Falger musste zum Militär. 1810 setzte er jedoch seine Ausbildung in München fort.

Als begabter Graveur erhielt er schließlich eine Anstellung beim "Münchner Steuerkataster". Er war sehr gerne in Bayern, was er später in seinem Testament anführte, als er sein Haus der Königin Mutter Marie von Bayern vermachte.

Bald musste er dem Feldzug nach Frankreich folgen. Dieses Ereignis muss den jungen Mann sehr beeindruckt haben, hat er doch Jahre später immer wieder davon geschrieben.

Mit der Erfindung des Steindruckes durch Alois Senefelder, mit dem Falger gut befreundet war, waren begabte Litographen sehr gefragt. Falger bekam viele Anträge aus verschiedenen Städten, entschied sich aber schließlich für Weimar, wo er Kontakte zu einer Reihe bedeutender Persönlichkeiten hatte. Einer von diesen war Goethe, der ihn öfters lobend hervorhob. Zahlreiche bedeutende Werke sind ihm zuzuschreiben. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen der kleine und der große historische Handatlas. Weiters schuf er zahlreiche Landkarten, auch sogenannte "Strom-Karten", die eine Übersicht über die Länge der größten Flüsse der Welt geben. Ab 1821 lebte er weitere zehn Jahre in München. In den Sommermonaten zog es ihn jedoch immer wieder in seinen Heimatort zurück. Dort heiratete er auch nach nur achttägiger Bekanntschaft die Elbigenalperin Theresa Seep.

Im Herbst 1831 kehrte er ins Lechtal zurück, wo es ihm so gut gefiel, dass er sich entschloss, seine Arbeitsstelle in München aufzugeben. Mann kann sagen, dass hier der zweite große Abschnitt seines Lebens beginnt.

Er arbeitete sozusagen als "freischaffender Künstler", sammelte Kunstwerke, Münzen, Mineralien und schrieb darüber hinaus die Chronik des Lechtales. Ihm verdanken wir es, dass wir heute so viel von der Geschichte unseres Tales wissen.

Falger gründete auch eine Zeichenschule, die viele Kunstinteressierte von weither anzog. Zu seinen berühmtesten Schülern gehörte wohl Anna Stainer-Knittel, bekannt geworden als Geierwally, über die ich später noch berichten werde. AUs der Zeichenschule entwickelte sich die Stuckateurschule, daraus entstand später die heutige Schnitzschule Elbigenalp, die in ganz Österreich bekannt geworden ist.

Anton Falger brachte den Totentanz ins Lechtal, deshalb meinte man lange, er sei der Erfinder des Todentanzes.

Heute wissen wir, dass die Ursprünge des Totentanzes im 13. Jhd. in Frankreich liegen.