Pittore Tyrolese in Roma
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Ort: 6652 Elbigenalp
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Beschreibung

Joseph Anton Koch (1768-1839)

PITTORE TYROLESE IN ROMA

Der nächste Mann, den ich näher vorstellen möchte, ist Joseph Anton Koch.

Er ist zweifelsohne der größte Maler des Außerferns. Er genießt in der Fachwelt internationales Ansehen. Er ist ebenfalls ein Elbigenalper. Seine Werke hängen in vielen europäischen Museen und Galerien.

Seine ersten Unterweisungen erhielt Koch durch den Eremiten Lukas Liskodin, dem er die Bekanntschaft mit dem Augsburger Weihbischof zu verdanken hat. Über die Vermittlung des Bischofes bekam er eine Freistelle an der Hohen Karlsschule in Stuttgart, wo er Malerei studierte.

Er war sehr beeindruckt von dem Gedanken der Französischen Revolution, musste deshalb auch aus Stuttgart fliehen, zog nach Straßburg, dann nach Basel, nach Bern und nach Biel. 1794 reiste er durch das Berner Oberland und erhielt hier die für seine Landschaftsmalerei entscheidenden Eindrücke.

In seiner Jugend, seiner Ausbildung sowie seiner Flucht klingen eindeutig Erlebnisse der Sturm- und Drang- Zeit nach, was sich auch in seinen Bildern wiederspiegelt.

Im Frühjahr 1795 ging er nach Rom. Hier entstanden seine idealen und "historischen" Landschaften, seine Illustrationen zu den Gesängen Ossians und Dantes Göttlicher Komödie.

An seinen Bildern kann man nur erkennen, dass er sich bereits eng an den Klassizismus angeschlossen hatte. In allmählicher Abkehr von seinen "historischen" Landschaften der ersten Jahre in Rom fügte Koch seinen späteren Werken mehr Naturwirklichkeit bei.

Von 1812 bis 1815 übersiedelte Koch auf Grund des Mangels an Auftraggebern nach Wien, wo er gesellschaftlich und künstlerisch "mit dem Kreis der jungen Romantik" verkehrte, was sich auch in seinen Bildern deutlich zeigt.

Als er wieder nach Rom zurückkehrte war es zu einer zweiten Blütezeit, nämlich der Kunst gekommen.

Dafür verantwortlich waren die Nazarener, deren Anwesenheit einen Zustrom von Künstlern aus Deutschland bewirkte. Koch, der schließlich väterlicher Freund der Nazarener wird, malt mit ihnen zusammen das Casino Massimo aus. In den Jahren seines zweiten Aufenthaltes in Rom sind

seine bekanntesten und berühmtesten Meisterwerke entstanden.

Dazu gehören das "Berner Oberland"(1817), der "Schmadribachfall" (1821/22) und die "Heroische Landschaft mit dem Regenbogen" (1824).

In Rom, wo Koch sehr gerne gelebt hat, galt er immer als Original in den Künstlerkreisen. Er war jedoch auch sehr stolz darauf Tiroler zu sein, daher der Ausdruck "Pittore tyrolese in Roma, hat er sich

doch auf allen seinen Bildern zu seiner Herkunft aus Tirol bekannt.

Joseph Anton Koch, der seine Heimat bereits mit 14 Jahren verlassen hatte, kam nicht mehr nach Elbigenalp zurück, er verbrachte seinen Lebensabend in Rom, wo er dann auch starb.