Geierwally (1841-1951)
Inhaber:
Strasse:
Ort: 6652 Elbigenalp
Telefon: +43 5634 6270
Web:
E-Mail:
   
   
Beschreibung

Geierwally (1841-1915) Anna Stainer Knittel

Anna Stainer-Knittel wurde 1841 als Tochter des Büchsenmeisters und Landwirtes Anton Knittel in Elbigenalp geboren. Ihr zeichnerisches Talent, vielleicht ein Erbe ihres Großonkels Joseph Anton Koch, wurde früh erkannt und von Anton Falger gefördert. Sie bekommt bei ihm kostenlosen Zeichenunterricht und in der Folge kann er die Zweifel ihrer Eltern, die natürlich das Beste für ihre Tochter wollen, zerstreuen. Nachdem Falger ihre Ausbildung finanziell unterstützt, beginnt sie eine Ausbildung an der Kunstakademie in München. Sie wird als einzige weibliche Schülerin in die Vorschule der Akademie aufgenommen. Der Schwerpunkt ihrer Ausbildung ist die Porträtmalerei.

Als sie ihre Ausbildung beendet hat, beginnt sie neben ihrer Arbeit in der elterlichen Landwirtschaft, sich einen Namen als Porträtmalerin zu machen. Nachdem 1863 ihr erstes Selbstbildnis in Lechtaler Tracht angekauft worden ist, lässt sie sich in Innsbruck nieder und eröffnet eine Zeichenschule für Mädchen.

Als sie den Gipsformer Engelbert Stainer kennenlernt, empfindet sie zugleich mit Schrecken: "Diesen oder Keinen!" Trotz hartnäckigen Widerstandes iher Eltern, heiratet sie 1867 mit deren Einwilligung ihre große Liebe.

Trotz ihrer drei Kinder und der Mithilfe am Aufbau der Firma malt sie zwischen 1870 und 1883 nach eigenen Angaben 130 Porträts.

Mitte 1870 kündigt sich ein Wandel in ihrem künstlerischen Schaffen an. Auf Grund des Wunsches ihres Mannes malt sie ihr erstes Blumenbild. Bis zu ihrem Lebensende malt sie mehr als 105 Landschafts- und Blumenbilder.

Bekannt geworden ist Anna Stainer-Knittel jedoch besonders unter dem Namen Geierwally.

Diesen Namen erhielt sie, als sie 17-jährig einen jungen Adler aus einem Adlerhorst holte. Die Kunde dieser waghalsigen Tat verbreitete sich durchs ganze Tal.

Willhelmine von Hillern, die 1880 das entstandene Selbstporträt Anna Stainer-Knittels "Das Adler-Annerle"

in der Auslage ihres Innsbrucker Geschäftes sieht, nimmt Kontakt mit der Malerei auf.

Sie verarbeitet deren Jugenderlebnisse zum Roman "Die Geier-Wally".

Immer wieder aufgelegt wird dieser zum erfolgreichsten Werk der Hillern und lässt diese zu der meist gelesenen Schriftstellerin der damaligen Zeit werden.

Im Jahr 1993 wird die Geschichte der Geierwally erstmals am Ausgang der Bernhardsschlucht in Elbigenalp, ihrem Geburtsort, uraufgeführt.

Damit wurden die Geierwally-Freilichtspiele ins Leben gerufen.